Eine gesunde Prostata und Blase sind für das allgemeine Wohlbefinden des Mannes von entscheidender Bedeutung. Häufiges nächtliches Wasserlassen ist nur eines von vielen Problemen, die den Alltag vieler Männer beeinträchtigen können. Was Männer für ihre Prostata tun können, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Die Bedeutung von Prostata und Blase für die männliche Vitalität

Prostata und Blase spielen eine entscheidende Rolle für die Gesundheit des Mannes und verdienen daher besondere Aufmerksamkeit. Probleme in diesem Bereich können das Wohlbefinden und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Umso wichtiger sind der offene Dialog, die Aufklärung sowie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und effektive Behandlungen für ein aktives Leben sicherzustellen.

Prostataprobleme sind keine Seltenheit

Prostataprobleme gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen bei Männern und können verschiedene Formen annehmen, von einer gutartigen Vergrößerung bis hin zu ernsteren Erkrankungen. Mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko für Prostataprobleme. Obwohl diese Beschwerden für viele Männer belastend sein können, ist es wichtig zu betonen, dass viele Prostataerkrankungen gut behandelbar sind, insbesondere wenn sie frühzeitig erkannt werden. Ein offenes Gespräch mit dem Arzt und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind entscheidend, um mögliche Probleme rechtzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um Gesundheit und Lebensqualität zu erhalten.

"Eine gutartige Vergrößerung der Prostata tritt bei etwa 70 bis 80 Prozent der Männer irgendwann mit zunehmendem Alter auf", erklärt der Urologe Dr. Frank Schiefelbein.[1]

Wie merke ich, dass ich Probleme bei der Prostata habe?

Probleme mit der Prostata können sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen. Es ist wichtig, auf Veränderungen im Körper zu achten und frühzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, damit mögliche Probleme erkannt und behandelt werden können. Hier sind einige Anzeichen und Symptome, die auf Probleme mit der Prostata hinweisen können:

  • Häufiger Harndrang, vor allem nachts
  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder ein schwacher Harnstrahl
  • Unterbrechungen beim Wasserlassen oder das Gefühl, die Blase nicht vollständig entleeren zu können
  • Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
  • Blut im Urin oder Ejakulat
  • Schmerzen im Bereich des Beckens, der Hüfte oder des unteren Rückens
  • Erektionsstörungen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei sich feststellen oder allgemein Unsicher sind, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu erhalten. Frühzeitiges Handeln kann helfen, ernstere Probleme zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern.

Pflanzenkraft für Prostata und Blase

Pflanzen- und Mikronährstoffe können eine wertvolle Ergänzung für das Wohlbefinden von Prostata und Blase sein, insbesondere als Teil eines ganzheitlichen Vorsorgeansatzes. Bestimmte Kräuter werden traditional als Manneskraut bezeichnet und aufgrund ihrer vitalisierenden Eigenschaften geschätzt. Dabei sind folgende besonders hervorzuheben:

  • Sägepalme: Die Sägepalme zählt zur Familie der Palmengewächse. Ihre Früchte sollen dem Wohl der Prostata zugutekommen und insbesondere das natürliche Wasserlassen unterstützen. Studien weisen auf positive Einflüsse auf das urologische Wohlbefinden hin. Die vorhandene Literatur ist jedoch aufgrund der kurzen Studiendauer und Variabilität im Studiendesign begrenzt.[2]
  • Kürbiskerne: Kürbiskerne sind reich an Zink, einem Mineral, das als ideale Ergänzung für die Prostata gilt. Zudem weisen Studien darauf hin, dass die Inhaltsstoffe von Kürbiskernen für den unteren Harntrakt von Vorteil sein könnten.[3]
  • Brennnessel: Die Blätter der Brennnessel sind reich an Ballaststoffen, Mineralien, Vitaminen und antioxidativen Verbindungen wie Polyphenole und Carotinoide. Aber auch Stängel, Wurzeln und Samen sind aufgrund Ihrer positiven Eigenschaften beliebt. Aufgrund der vielfältigen Eigenschaften finden die Pflanze ergänzenden Einsatz für Prostata und Blase.[4]
  • Weidenröschen: Das Weidenröschen zählt zur Familie der Nachtkerzengewächse. In der Volksmedizin ist die Pflanze auch unter dem Namen „Russischr Männertee“ bekannt und wird traditionell zur Unterstützung der Prostata eingesetzt. Die Studienlage hierzu ist jedoch begrenzt.[5]
  • Zink: Zink ist ein Mineralstoff, der für die Vitalität des Mannes von besonderer Bedeutung ist. Es trägt zu einer normalen Fruchtbarkeit und Fortpflanzung bei.
  • Selen: Selen ist ein essentielles Spurenelement, das zur normalen Spermienbildung beiträgt. Außerdem trägt es zu einer normalen Funktion des Immunsystems und zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress bei.

Die Rolle der psychischen Gesundheit

Die psychische Gesundheit spielt eine wichtige Rolle für das allgemeine Wohlbefinden des Körpers, einschließlich des Wohlbefindens der Prostata. Insbesondere Stress kann einen erheblichen Einfluss auf diese haben. Chronischer Stress kann zu einer Überaktivität des sympathischen Nervensystems führen, wodurch sich die Muskelspannung um die Prostata herum erhöht. Dies kann den normalen Blutfluss behindern und die Funktion der Prostata beeinträchtigen.[6]

Darüber hinaus wurde Stress mit der Entwicklung von Prostatitis in Verbindung gebracht, einer entzündlichen Erkrankung der Prostata, die zu Schmerzen, Schwierigkeiten beim Wasserlassen und anderen Symptomen führen kann.[7;8]

Daher ist es wichtig, nicht nur auf die körperliche, sondern auch auf die psychische Gesundheit zu achten und Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln, um das Wohlergehen der Prostata zu unterstützen. Dazu können Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder progressive Muskelrelaxation gehören, aber auch der Aufbau sozialer Netzwerke und die Suche nach professioneller Unterstützung bei Bedarf.

CBD und die Prostata

CBD gilt als Allrounder für das Wohlbefinden - kein Wunder also, dass das Cannabinoid auch für die Lebensqualität von Männern interessant ist. Allerdings ist die Studienlage hierzu noch begrenzt, insbesondere in Bezug auf die Prostata[9]. Generell wurden in einer aktuellen Studie die Auswirkungen einer langfristigen Selbstverabreichung von Cannabidiol auf Schläfrigkeit und Testosteronspiegel bei Männern untersucht.

Die an 1061 Personen durchgeführte Studie zeigte eine signifikante Verringerung der Tagesmüdigkeit und eine Beeinflussung niedriger Testosteronspiegel bei Männern über 40 Jahren.[10] Für aussagekräftige Ergebnisse sind jedoch randomisierte kontrollierte Studien erforderlich. Die psychisch entspannenden Eigenschaften des Cannabinoids können aber durchaus als förderlich für die Prostata angesehen werden.

6 Tipps für eine starke Prostata

Um die Prostata bestmöglich zu unterstützen und möglichen Problemen vorzubeugen, gibt es verschiedene Maßnahmen, die Sie in Ihren Alltag integrieren können. Hier einige Tipps:

  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten kann dazu beitragen, das Risiko einer Prostataerkrankung zu verringern.
  • Regelmäßige Bewegung: Sportliche Aktivitäten wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren können die Durchblutung fördern und die Prostatafunktion verbessern. Erwachsenen empfiehlt die WHO ein Minimum von 150 Minuten körperlicher Aktivität pro Woche, das entspricht 2,5 Stunden.
  • Beckenbodentraining: Gezielte Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur können die Harnkontrolle verbessern und Beschwerden wie häufigen Harndrang verringern.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie ausreichend Wasser, um einen guten Flüssigkeitshaushalt aufrechtzuerhalten. Dies unterstützt die normale Funktion der Blase und kann Harnwegsinfektionen vorbeugen.
  • Gehen Sie zur Vorsorgeuntersuchung: Lassen Sie Ihre Prostata regelmäßig untersuchen, insbesondere ab einem bestimmten Alter oder wenn Sie Beschwerden haben. Die Früherkennung von Prostatakrebs ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung.
  • Vermeiden Sie Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum: Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum können das Risiko einer Prostataerkrankung erhöhen. Versuchen Sie, diese Gewohnheiten einzuschränken oder ganz zu vermeiden.

Wenn Sie diese Tipps in Ihren Lebensstil integrieren, können Sie die Gesundheit Ihrer Prostata fördern und dazu beitragen, ein aktives und erfülltes Leben zu führen.

Fazit

Prostataprobleme gehören zweifellos zu den häufigsten Gesundheitsproblemen bei Männern, und die Bedeutung von Prävention und Früherkennung sollte nicht unterschätzt werden. Ein ganzheitlicher Ansatz, der regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen, eine gesunde Lebensweise und die Nutzung natürlicher Alternativen umfasst, kann dazu beitragen, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu bewältigen. Eine offene Kommunikation sowie Aufklärung über Männergesundheit und die Bedeutung der Vorsorge kann Männer dabei unterstützen, ein aktives und gesundes Leben zu führen.

Quellen und Studien

[1] Müller, I. (2022). Prostata-Arterien-Embolisation (PAE) – so funktioniert sie. Download vom 16. April 2024, von [Quelle]

[2] Kwon, Y. (2019). Verwendung von Sägepalmenextrakt ( Serenoa repens ) bei gutartiger Prostatahyperplasie. Food Science and Biotechnology. Dec; 28(6): 1599–1606. Download vom 16. April 2024, von [Quelle]

[3] Vahlensieck, W. et al. (2014). Auswirkungen von Kürbiskernen bei Männern mit Symptomen der unteren Harnwege aufgrund einer gutartigen Prostatahyperplasie in der einjährigen, randomisierten, placebokontrollierten GRANU-Studie. Urologia Internationalis. Download vom 16. April 2024, von [Quelle]

[4] Bhusal, K. et al. (2022). Ernährungsphysiologische und pharmakologische Bedeutung der Brennnessel ( Urtica dioica L.): Eine Übersicht. Heliyon. Downlaod vom 16. April 2024, von [Quelle]

[5] Phytotherapie Austria. (2016). Phytopharmaka in der Urologie. Weidenröschen – Epilobium bei benigner Prostatahyperplasie. 2 (16). Download vom 16. April 2024, von [Quelle]

[6] Felbinger, A. (2012). Psychosomatik der Prostata. Funktionelle Darstellung des Organs mittels fMRI. Download vom 15. April 2024, von [Quelle]

[7] Wallner, L., Clemens, J., Sarma, A. (2009). 69(1): 10.1002/pros.20846. Prevalence and risk factors for prostatitis in african american men: findings from the flint men’s health study. Download vom 15. April 2024, von [Quelle]

[8] Harvard Health Publishing. (2010). Stress and prostatitis. Download vom 15. April 2024, von [Quelle]

[9] Li, J. et al. (2023). Anti-proliferative effect of Cannabidiol in Prostate cancer cell PC3 is mediated by apoptotic cell death, NFκB activation, increased oxidative stress, and lower reduced glutathione status. Plos one. Download vom 15. April 2024, von [Quelle]

[10] Kaufmann, R., Bozer, A. & Jotte, A. (2023). The Effects of Long-Term Self-Dosing of Cannabidiol on Drowsiness, Testosterone Levels, and Liver Function. Medical Cannabis and Cannabinoids. Download vom 15. April 2024, von [Quelle]